Arbeiten Beamte in Österreich noch?

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Zugegeben ein etwas provokanter Titel, aber der Eindruck ist auf alle Fälle da, wie die folgenden Begegnungen mit Ämtern zeigen. Erschwerend kommt hinzu, daß das nur Fälle sind, die in meinem eigenen unmittelbaren Umfeld passiert sind, wenn man dies hochrechnet, steht der Titel völlig zu Recht.

1.

Amt für Fremdenwesen Klagenfurt und Versicherung der gewerblich Selbstständigen Klagenfurt

Meine Schwiegermutter wird von  einer rumänische Pflegerin betreut, um ihr das ganze, von der Regierung angerichtete,  Covidchaos zu erleichtern, sie ist 3 mal geimpft, musste aber immer den Pass mitführen, hat meine Frau eine neue E-Card mit Lichtbild beantragt. Das wäre eine wesentliche Erleichterung weil sie beim Vorweisen des grünen Passes auch immer einen amtlichen Lichtbildausweis mitführen muss. ( Es gibt in Österreich keine Mitführpflicht eines Ausweises, aber das kümmert die Regierung nicht im geringsten. ) Also sprach meine Frau Anfang Oktober vorigen Jahres, also vor 4 ( vier ) Monaten beim Amt für Fremdenwesen vor und lieferte  Passbilder der Pflegerin ab. Ein Bild  muß für  für die Versicherung der gewerblichen Wirtschaft hochgeladen werden, damit diese das Bild für die neue E-Card verwenden kann. Auf die Frage wie lange das in etwa dauert kam die Antwort ca. 3 Wochen.

Bis Mitte Dezember rührte sich gar nichts, deshalb rief meine Frau bei der Versicherung an,  was mit der E-Card sei. Erreichbar ist dort allerdings nur ein Callcenter, das dann weiterverbindet.  Nach langen Wartezeiten und vielen Verbindungen wurde die Auskunft erteilt, daß es aufgrund der vielen Arbeit etwas gedauert hätte, die Karte aber fertig sei und binnen einer Woche bei uns einlangen wird. Wenn wunderts, es kam – nichts.  Bei einem weiteren Telefonat wurde auf einmal an das Amt für Fremdenverkehrswesen verwiesen, dieses hätte das Bild noch gar nicht hochgeladen und ohne gibt es auch keine Karte. Diese Karte, die laut vorheriger Auskunft bereits fertig war?

Also beim anderen Amt angerufen, die aber im Moment nichts machen könnten, weil das jetzt in der Weihnachtszeit nicht möglich sei?

Anfang Jänner ein weiterer Anruf, mit der Bitte, das Bild endlich hochzuladen und der Versicherung daß dies „zeitnah“ erfolgen würde.

Der nächste Anruf bei der Versicherung der gewerblich Selbstständigen ergab, daß dieses Bild vom Amt für Fremdenverkehrswesen noch immer nicht in das System hochgeladen wurde. Die Bitte wiederholt, aber es geschah weiter nichts.

Gestern die Auskunft vom Amt, das Bild wäre  hochgeladen ist somit erledigt. Heute 27. Jänner Anruf bei der Versicherung, die Auskunft, das Bild ist noch immer nicht im System und Vertröstung auf morgen oder übermorgen.

Was passiert, wenn man sich gar nicht rührt, das woran es ohnehin mangelt – nichts.

Fakt ist, die Pflegerin hat noch immer keine E- Card mit Bild, das nach 4 Monaten, und meine Frau hing stundenlang am Telefon, weil die Erreichbarkeit der Zuständigen ungefähr so einfach ist wie ein direktes Gespräch mit dem Papst.

Da fragt man sich auch als gelernter Österreicher, der von Ämtern einiges gewöhnt ist, mit was beschäftigen die sich eigentlich in ihrer Dienstzeit? Nur lustlosen Warten auf die nächste Gehaltsauszahlung ist ein bisschen wenig.  Würden Beamte in Österreich nach Leistung bezahlt, wären alle unter der Armutsgrenze.  Die seit Jahren geübte Praxis der ÖVP, ausschließlich Parteibuchinhaber statt Fachleuten oder wenigstens engagierter Personen einzustellen, macht sich deutlich bemerkbar.  Das Gute ist, es gibt noch bemühte Beamte, ich selbst kenne einige davon, das Schlechte, es werden immer weniger und das bekommt man als Staatsbürger immer stärker zu spüren.

 

2.

Der Umgang mit Coronainfizierten in Kärnten

Eine Verwandte hat sich mit Corona infiziert, Gott sei Dank nur mit leichten Symptomen.  Bei einer vorgeschriebenen Testung musste sie bei Minusgraden eine Stunde im Freien auf  den Test warten, inmitten einer Menge von ebenfalls infizierten, einer  davon mit 39 ° Fieber. Was ist denn da los, wer  ordnet denn sowas an, was für Leute sitzen da an den Schalthebeln.

Ein in Klagenfurt wohnhafter Bekannter, ebenfalls mit Corona infiziert bekam ( während seiner Erkrankung ) einen Testtermin in Feldkirchen,  wem so etwas einfällt, der bräuchte ebenfalls einen Termin, aber in einer psychiatrischen Klinik.

Ich würde weder das Eine noch das Andere machen, eine solch hirnrissige Anordnung würde ich völlig ignorieren.

In den ganzen Covidkommissionen, Krisenstäben und wie immer die auch noch heißen, die solche Anordnungen „ aushecken“  sitzen ja auch Ärzte, was für eine Art Ärzte sind denn das, wenn die mit Ihren Patienten auch so umgehen, müsste ihnen die Approbation entzogen werden!

 

Der Umgang mit den Bürgern in Österreich nimmt katastrophale Ausmaße an, Beamte sehen sich selbst als herrschende Klasse, der Bürger ist der Bittsteller, der darf zwar die Gehälter bezahlen, ist aber sonst auf Wohlwollen angewiesen. Daß sowohl Politik als auch Verwaltung für sie da sein müssen, ist völlig aus den Köpfen der Beamtenschaft verschwunden. Beschwerden haben keinen Sinn, denn von wem werden etwaige Beschwerden bearbeitet, richtig geraten , wieder von Beamten.

Daß es diese Beamtenblase im Gesundheitsministerium in 2 Jahren Pandemie nicht geschafft hat, ein funktionierendes Einmeldesystem zu installieren ist schon Arbeitsverweigerung, aber was passsiert, ebenfalls nichts, die sitzen alle noch fest in ihren Sesseln und verdienen sich auf unsere Kosten dumm und dämlich.

Wo es aber ganz schnell geht, ist bei Strafen, Gebühren, Zahlungen an das Finanzamt,  die Krankenkasse und ähnliches, da wird im Eilzugstempo gearbeitet, es reichen ein paar Tage Verzug aus um sofort eine, natürlich kostenpflichtige, Mahnung oder gleich eine Exekution zu erhalten.

Schuld daran ist hauptsächlich  Postenschacher, den es zwar schon immer gegeben hat, aber so exzessiv wie es die ÖVP treibt, was bei der Tür nicht mehr hineinpasst wird beim Fenster hineingeschoben, hat es nicht einmal die SPÖ in ihrer besten Zeit betrieben. Vor allem geht es um die Leitungsposten, wenn da nur mehr unfähige Parteigünstlinge sitzen, dann funktioniert irgend einmal gar nichts mehr, ( fast ist es schon soweit ) denn der Fisch fängt bekanntlich immer am Kopf zu stinken an.

Wie ich schon im vorigen Beitrag geschrieben habe, es etwas  gewaltig faul im Staate Österreich, der Bürger ist nur mehr der machtlose  Blöde, ausser einiger weniger die es sich richten können.

 

Nachtrag

Knapp nach Veröffentlichung meines Beitrages erreichten mich 2 Mails mit dem Hinweis auf die Polizei. Selbstverständlich arbeitet diese Beamtengruppe am Limit und manchmal sogar darüber hinaus. Aber warum, weil ein Verordnungschaos herrscht bei dem die Polizei mit immer blödsinnigeren Kontrollaufgaben betraut wird und, weil andere Beamte ihren Job nicht tun. Aber ich glaube der allergrösste Teil der Österreicher weiß das und bemüht sich den Polizeibeamten ihre Arbeit zu erleichtern. Leider verursachen gerade die paar Idioten den grössten Aufwand.

 

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Eine Antwort auf „Arbeiten Beamte in Österreich noch?“

  1. Es gibt noch immer keine E-Card, heute hat das Ganze ein neues Level erreicht, meine Frau wurde viermal zwischen beiden Ämtern hin und her gejagt, jeder schiebt es auf den anderen.
    Habe mich bei der Volksanwaltschaft beschwert, vielleicht schafft es die, daß irgendeiner, es reicht ja einer, die anderen können weiterschlafen sich endlich einmal bewegt. Wird aber äußerst schwierig werden diesen Tiefschlaf in beiden Ämtern zu unterbrechen.

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