Coronakrise – eine Zwischenbilanz

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Die heiligen drei Könige haben sich vervielfacht, außer Nehammer, Kurz und Anschober bekommt jetzt der Rest der Regierung auch nahezu täglich eine Gesichtswäsche,  wer da nichts zu allem zu sagen hat ist sehr beeindruckend.  Der Bundeskanzler erzählt täglich mehrmals, was  ohnehin vor zwei oder drei Tagen auch schon publiziert wurde, desgleichen seine Mitkönige, nicht ohne jedesmal zu erwähnen, daß morgen oder übermorgen oder nächste Woche oder irgendwann mit  konkreten Daten und Fakten zu rechnen sei.

Wenn man die Zeit der ganzen Pressekonferenzen und täglichen Interviews zusammenzählt, drängt sich der Eindruck auf, es gäbe sonst eigentlich nicht viel zu tun. Die Regierung hat sicher vieles richtig gemacht, aber diese Herumeierei, heute Fake News, morgen dann doch wahr, nicht einmal angedacht, morgen dann doch beschlossen nervt mittlerweile ziemlich. Übergrosse Transparenz läßt sich den Herrn ganz sicher nicht vorwerfen.

Dazu der auf offener Bühne ausgetragene Streit zwischen Kurz und Anschober über die „flächendeckende“ Testung, was auch nicht gerade zu grösserer Vertrauensbildung beiträgt. Kurz hat sich da die Ermahnungen von Randi Wagner zu Herzen genommen, die einzige wirkliche Expertin in Bezug auf Epidemien im Parlament , mit umfassendem Fachwissen.

Die, seit knapp 14 Tagen angekündigte, Soforthilfe scheint jetzt wirklich anzulaufen, nur mit , wie könnte es in Österreich anders sein, bürokratischen Hürden, an denen viele kleine Unternehmer zu scheitern drohen.

Daß der Server der Wirtschaftskammer zusammenbrechen wird, war  jedem der auch nur halbwegs in IT Bereiche hineingerochen hat klar. Serverkapazität kann man nicht von einem auf den anderen Tag erhöhen, wurde aber völlig ignoriert, ganz zu schweigen vom zusätzlichen Personal,  wichtig war nur, mit dieser  Aufgabe einem parteinahen privaten Verein zu betrauen.

Daß die WKÖ mit diesem Auftrag zu jeder Menge vertraulichen Daten kommt,  Daten die sie im Normalfall nie bekommen hätte, scheint niemand zu kümmern. Von der Datenschutzbehörde hört man da nichts.

Ich bin jetzt schon überzeugt, daß nach der Krise, wenn eine gewisse Transparenz gefordert wird, schließlich wurde das Geld, das jetzt verteilt wird,  von den österreichischen Bürgern erwirtschaftet,  der strengste Datenschutz angewendet wird,  und dadurch leider nicht offengelegt werden kann, wer da wieviel bedacht wurde. Vor allem vor dem Hintergrund, daß es sich gewisse Lobbys schon wieder richten werden, wie man als gelernter Österreicher weiß.

Daß derzeit niemand genau sagen kann, wie weiter vorgegangen und wie lange die ganze Krise dauern wird ist verständlich,  ich verlange aber von der Regierung als betroffener Bürger dessen Grundrechte in einem Ausmaß eingeschränkt sind, wie noch nie seit  1945, volle Transparenz und alle Daten und Fakten, die bisher bekannt sind, auf den Tisch zu legen.

Nur eine ( mehrmals ) tägliche Gesichtswäsche vor den Kameras ist zuwenig!

Cato54

2 Antworten auf „Coronakrise – eine Zwischenbilanz“

  1. Täglich um 8.30 kommen Spitzenbeamte aus allen Ministerien zur Lagebesprechung im Innenministerium zusammen, gegen 9.30 werden die Bundesländer dazugeschaltet. ( Quelle: Kleine Zeitung vom 29.3)
    Durch diese geballte Vervielfältigung von Nichtwissen ist mir jetzt klar, warum auch einfachste Dinge nicht funktionieren.

  2. Nachtrag!
    Wenn das Facebookvideo der Friseurin, die voller Wut, aber auch im Namen ihrer Kollegen gesprochen hat, auf Betreiben der Regierung gelöscht worden ist, dann gehört einigen dieser Herrn einmal klargemacht, daß wir nicht in Nordkorea leben sondern in Österreich. Anscheinend verursachen die Notstandsgesetze bei einigen eine Art Machtrausch, der schleunigst korrigiert gehört. Die Soforthilfe in einen Riesenpfusch ausarten zu lassen, ist ausschließlich der Klientelpolitik der Regierung zuzuschreiben.
    Meinungs- und Redefreiheit sind von Corona nicht betroffen, auch wenn die Regierung das gerne hätte. Daß Blüml jetzt auch am Samstag wieder heiße Luft von sich geben will, ist wohl ein Witz, arbeiten Herr Bundesminister, nicht den Pfusch schönreden!
    Wohl wahnsinnig geworden?
    Cato54

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