Die Hintermänner der Coronakrise

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Denn die einen sind im Dunkeln

und die andern sind im Licht

und man siehet die im Lichte

die im Dunkeln sieht man nicht.

 

Dieses Zitat von Bertold Brecht trifft ziemlich genau die Situation mit der die Österreicher zur Zeit konfrontiert sind.  Im Licht die Regierungsmannschaft, von einer Pressekonferenz zur nächsten hastend, auf der anderen Seite die „Experten“  im Schatten, völlig anonym, nur einer kleinen Gruppe bekannt.

Überhaupt gewinnt man den Eindruck, das Einzige, das noch exponential ansteigt sind die Auftritte der Regierungsmannschaft und die, beinahe täglichen und immer weiter gehenden, Einschränkungen für die Bevölkerung.

Gesteuert  von irgendwelchen Expertengruppen, laut Kurz die absolut besten, nur für die Bürger völlig unbekannt und nicht einschätzbar.  Es wäre  leichter, die Maßnahmen  besser zu verstehen, und wichtig, einzusehen, wenn man wüßte unter welchem Hintergrund diese entstanden sind. So dumm, wie die Regierung glaubt, ist die Bevölkerung nicht. Sind die Widersprüche im Corona-Management und die Herumeierei  politischem Kalkül geschuldet, oder sind sich die Experten nicht einig?

Welche Expertengruppen gibt es, welche sind wenigstens als Fragment bekannt?

Laut Kurz gibt es 3 große Gruppen, ( gibt es kleine auch? )richtig bekannt ist eigentlich nur das tägliche Beamtenfrühstück um 8 Uhr 30 im Innenministerium, mit Spitzenbeamten aus allen Ministerien,  die sind eigentlich vernachlässigbar, viele neue Erkenntnisse können da nicht herauskommen.  Eine Maßnahme ist aber sicher auf diese zurückzuführen, die neu eingeführte Maskenpflicht. Der Ausdruck MECHANISCHER-MUND-NASEN-SCHUTZ  ist so reines Beamtendeutsch, daß die Herkunft ausser Zweifel steht. Die Diskussion über den geeigneten Namen wird wohl wesentlich länger gedauert haben, als der Beschluß der Verordnung an sich.

Von Mathematikern und Statistikern hat man auch schon gehört. Diese Kurvendiskussionen und Berechnungen, die über eine gewisse Wahrscheinlichkeit gar nicht hinauskommen, allenfalls als kleine Entscheidungshilfe herangezogen werden können, ist für den einzelnen Bürger eher irrelevant. Es wäre trotzdem interessant, etwas über den Hintergrund dieser ebenfalls im Dunkeln handelnden Personen zu erfahren, wenigstens für einen Teil der Bevölkerung.

Eine Mediziner- und Virologengruppe gibt es sicher auch, aber auch da weiß niemand ausser der Regierung, wie sich diese zusammen setzt und wer die Personen sind, die da mit über das Schicksal der Bevölkerung entscheiden.

Wenn man den Ausführungen des Bundeskanzlers aufmerksam zuhört und dem dann die Aussagen Anschobers gegenüberstellt, ist die Medizinergruppe Kurz zugeordnet und die Mathematiker dem Gesundheitsministerium?

Na und dann hat Kurz ja noch eine Gruppe vorgestellt, als Gesamtheit, nicht die Personen, nämlich die, die jetzt schon daran arbeiten in welcher Form die Wirtschaft wieder anlaufen soll und welche Betriebe als erstes öffnen dürfen. Diese Zusammensetzung wäre wirklich interessant.  Wenn sie den bisherigen Gepflogenheiten der Regierung entspricht, sind darin 1. die Wirtschaftskammer, 2. die Wirtschaftskammer, 3. die Wirtschaftskammer, dazu noch die Vertreter der stärksten Lobbyistenverbände vertreten und damit hat sichs. Da wird jetzt schon an Begründungen gefeilt, warum unbedingt die Grössten wieder als Erste öffnen dürfen und warum das bei kleinen Betrieben am Anfang überhaupt nicht geht. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, dazu braucht es aber Transparenz und die ist gerade in dieser Richtung nicht zu erwarten.

Wir Österreicher haben ein Recht darauf, zu erfahren, wer da im Hintergrund über unser Leben bestimmt und dazu gehört, daß diese Experten sichtbar gemacht werden.

Insbesondere nach einem Artikel im New England Journal of Medicine,  dem wohl angesehendsten Medizinjournal weltweit. Danach besitzt Covid 19 aller Wahrscheinlichkeit nach eine Sterberate von 0,1 %. das entspricht einer schwereren Grippeepidemie. DasVirus ist kein Killervirus, wie beispielsweise Ebola, auch wenn unsere Experten fast in diese Richtun drängen. Vollkommen irreführend ist es, diese Prozentzahlen auf die ganze Bevölkerung umzurechnen, was wahrscheinlich zu den Horrorzahlen unser Kurvendiskutanten führt.

This suggests that the overall clinical consequences of Covid-19 may ultimately be more akin to those of a severe seasonal influenza (which has a case fatality rate of approximately 0.1%) or a pandemic influenza (similar to those in 1957 and 1968) rather than a disease similar to SARS or MERS, which have had case fatality rates of 9 to 10% and 36%, respectively

Quelle: New England Journal of Medicine

Vor diesem Hintergrund ist unsere Regierung den Bürgern rechenschaftspflichtig, wenn sie Maßnahmen beschließt, die zu enormen Schäden unseres Gesundheitssystems und der wirtschaftlichen Funktionsfähigkeit führt. Daher besteht die unbedingte Forderung die Quellen offen zu legen, die zu so einer ungeheuren Blockade des gesellschaftlichen Zusammenlebens geführt haben.

Der alleinige Zweck dieser Panikmache ist es, die Leistungen unserer Regierung jetzt politisch besser darzustellen, die Schatten im Hintergrund kann ja mangels Identität niemand fragen, ist aber eher ein Armutszeugnis um für überbordende Maßnahmen und Versäumnisse, beides gibt es,  in der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz zu erreichen.

Cato54

 

2 Antworten auf „Die Hintermänner der Coronakrise“

  1. Heute ist der 21 April und es gibt noch immer keine Transparenz, die Experten sind noch immer im Schatten, es hat sich nichts geändert. Es wird im Gegenteil immer undurchsichtiger, Daten der Wirtschaftskammer, ausser kryptischen nicht nachprüfbaren Behauptungen, nichts!
    Zusätzlich eine Covid 19 Gesellschaft, die noch mehr verschleiert und im Dunkeln läßt. Wenn Kurz glaubt, daß diese Informationen auch nach der Krise nicht ans Licht kommen, dann ist er viel weniger gescheit, als ihm nachgesagt wird.

  2. Wie heute Nachmittag von Sepp Schellhorn zu hören war, fordert er einen Verlustausgleich für Betriebe, natürlich auch in eigender Sache, typisch für die Neoliberale Haltung der NEOS, sind wir wir wieder einmal soweit, Verluste sozialisieren, Gewinne kapitalisieren? So nicht Herr Schellhorn, wenn allen Arbeitnehmnern die Verluste durch die Coronakrise ersetzt werden, dann, aber erst dann kann man darüber reden. Aber nachvollziehen kann ich seinen Unmut über die neu gegründete Abwicklungs Gesellschaft, angesiedelt unter der Staatsholding ÖBAG, es gibt genug Institutionen die die Hilfeleistungen problemlos auszahlen können, die Wirtschaftskammer schafft es anscheinend nicht. Oder soll damit verschleiert werden, daß die Österreicher auch noch für Boni und Dividendenzahlungen aufkommen müssen?

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