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Die neuesten Rundumschläge des Kanzlers richten sich gegen die EU, die er vor ein paar Tagen noch gelobt hat, mit besonderem Dank an Van der Leyen und jetzt auch gegen Beamte des Gesundheitsministeriums in Österreich. Daß Clemens Martin Auer, immerhin Vizechef der EU Steuerungskommission, Ines Stilling, Generalsekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, und andere Mitglieder dieser Beschaffungskommission die ganze Causa gründlich versaut haben ist ja nicht erst seit gestern bekannt. Aber als Ablenkung der unter Druck stehenden Türkisen ist Kurz jedes Mittel recht, da wird auch ein Spitzenbeamter aus den eigenen Reihen, den er vorher Anschober unter die Nase gejubelt hat, bedenkenlos geopfert.
Mit einem hat er aber recht, es kann nicht sein, daß Spitzenbeamte, die derart versagt haben, weiter ihr Unwesen treiben können. Stilling hatte Kurz zuvor noch widersprochen und die Verteilung des Vakzins als „ausgewogen und transparent“ bezeichnet. Fehlereinsicht ist hier nicht zu erkennen.
Österreich hat bei weitem nicht alles abgerufen, was uns zusteht, das betriff sowohl Moderna als auch Pfizer Biontech. Es wurde voll auf den Billigimpfstoff von Astra Zeneca gesetzt. Andere Staaten kaufen was der Markt hergibt. Und wer ist der Mann, der als Co-Vorsitzender des Lenkungsausschusses eine maßgebliche Rolle gespielt hat und noch immer spielt, eben Clemens Martin Auer, Sonderbeauftragter im österreichischen Gesundheitsministerium.
Wer aber hat die 200 Millionen Obergrenze für Impfkosten und Einkauf festgesetzt? Wer ist denn für das Budget und die Zuteilung von Geldern daraus zuständig? Der Finanzminister und Kurz Intimus Gernot Blüml, wieso fordert der Kanzler nicht dessen Rücktritt? Daß jeder Tag Zusperren mehr kostet als die paar Millionen bei den teureren Impfstoffen, diese Einsicht darf man sich von einem Finanzminister, der schon Probleme mit der Kommastellung hat, nicht erwarten.
Daß nun alles in heller Panik auf Astra Zeneca setzt, nur weil wir nichts anderes haben, die Impfkommission alle Vorsicht ignoriert und das Vakzin für alle freigibt, zeigt nur das Gesamtversagen aller Beteiligten auf. Da fällt schon gar nicht mehr besonders auf, daß ein Interview mit einem Salzburger Salzburger Univ. Prof. wie ein Werbefilm für Astra Zeneca wirkt, und die Probleme mit den beiden MRna Vakzinen, die viel geringer sind als beim Vektorimpfstoff , extra hervorgehoben werden. Auch das immer wieder betonte Argument, daß die Freigabe der EMA absolutes Vertrauen genießt, hilft nicht sehr viel. Hätte die EMA bei Astra Zeneca ihre eigenen Richtlinien befolgt, hätte der Impfstoff für über 55 jährige gar nicht freigegeben werden dürfen.
Die vielzitierten Recherchen unserer Impfkommission beschränken sich wahrscheinlich auf Telefonate mit Kurz und Anschober, weiter gehende Recherchen schließen möglicherweise auch Blüml mit ein, der den Billigimpfstoff natürlich uneingeschränkt empfiehlt. Schließlich benötigt er die Gelder dringend zur Unterstützung der notleidenden Konzerne und Großfirmen. Diese bedanken sich danach recht freigebig mit Parteispenden, sowas nennt die ÖVP dann Umwegrentabilität. Auf alle Fälle vertraue ich hunderten Klinikärzten in ganz Europa mehr, die sich Astra Zeneca verweigern, als einer von Panik und der Politik vor sich hergetriebenen Impfkommission. Auch daß Christa Wirthumer-Hoche, Geschäftsfeldleiterin der Medizinmarktaufsicht bei AGES völlig ungerechtfertigt über Sputnik herzieht und den Impfstoff schlecht redet ( die Trauben sind mir zu sauer ) trägt ganz sicher nicht zur Vertrauensbildung bei. Es zeigt aber auf, wieviel Ahnungslosigkeit bei diesen Stäben vorhanden ist.
Nur, daß die Beamten den Gesundheitsminister angelogen haben und ihn im Unklaren gelassen, das glaube ich nicht, Anschober war sicher zu allen Zeiten voll informiert. Wozu hat er eine Hundertschaft an Beratern? Auch über den neuesten Blödsinn, Treffen ab 4 Personen zu Versammlungen zu erklären und meldepflichtig zu machen, weiß ganz Österreich Bescheid, nur Anschober soll das nicht gelesen haben? Derjenige, der auf eine solche Idee kam, sollte sich umgehend nach psychiatrischer Hilfe umsehen. Auch daß Kurz keine Ahnung hat, von den Verträgen, von der Lagerung und Verteilung der Impfdosen und nun eine Offenlegung fordert, wird wohl kein vernünftiger Mensch glauben. Wer ist denn Kanzler und Chef dieser Regierung, wer ist denn der Kontrollfreak, der über alles Bescheid wissen will.
Diese Regierung orientiert sich am Influencerhype, nur daß die Protagonisten nicht vor den PCs sitzen sondern im Kabinett Kurz. Das Prinzip funktioniert aber gleich: Im besten Fall merken die „influenced people“ nichts davon, daß sie manipuliert werden.
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