Es gilt die Unschuldsvermutung

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Diesen in den letzten Tagen wohl am  häufigsten  strapazierten Satz in allen Medien kann  niemand mehr hören.  Es muß aber da  strikt unterschieden werden zwischen strafrechtlich relevanter und moralischer Verantwortung. Was die Moralität eines Kanzlers Kurz betrifft, konnten sich wohl alle schon länger durch diverse Chats eine Meinung bilden, die neuesten Enthüllungen zeigen einen Staat im Staate, der zu nichts anderen dient als eigene Machtverstärkung und Machterhaltung. Die Vorwürfe wiegen schwer: Verdacht auf Bestechung, Bestechlichkeit und Untreue. Laut WKStA sind ausser Kurz 10 Personen, die teilweise zum engsten Kreis von Kurz gehören und zwei Verbände betroffen. Kurz soll laut WKStA die inkriminierten Handlungen angestossen haben.

Das Statement des Kanzlers in der ZIB2 zu dieser ganzen Causa zeigte die tiefen Charakterschwächen eines Kurz schonungslos auf, hatte er doch nicht besseres zu tun als sich sofort von allen zu distanzieren und und falls doch etwas dran sei, ist er völlig unschuldig, und es waren irgendwelche ihm nicht bekannten Mitarbeiter im Finanzministerium. Zu diesen, Herrn Kurz völlig unbekannten gehört  z. B. ein  Herr Thomas Schmidt, einer der beliebtesten Chatpartner des Kanzlers, der nun ganz plötzlich ein völlig Fremder sein soll. Gut, in diesem Fall verstehe ich ihn sogar, wer will schon mit diesem Parvenue auch nur bekannt sein, aber charakterlich sind sich beide ja sehr ähnlich.

Die Vorwürfe gegen die Brüder Fellner sind ebenfalls schwerwiegend, bei Österreich kann ich das nicht beurteilen, die habe ich noch nie gelesen,  bei OE 24, von einer Wiener Zeitung als Oje 24 bezeichnet kann ich das irgendwie nachvollziehen, weil ich doch früher des öfteren diesen Sender angesehen habe.

Aber,  getürkte Umfragen waren ja gar nicht notwendig, es kommt ja ganz auf die Art der Fragestellung an, schon damit kann man einige ( gewünschte) Prozentpunkte gewinnen. Auch ohne diesen Vorwurf der WKStA wird wohl jeder aufmerksamer Zuseher bemerkt haben wie ein Fellner in Bezug auf seinen Basti tickt. Der Höhepunkt war dabei wohl die sogenannte Analyse mit Wolfgang Fellner und Wolfgang Rosam, die beiden kamen mir wie die Muppets vom ÖVP Balkon vor, ein Zuseher, der das noch nie gesehen hat wird wohl gedacht haben, es mit dem Pressesprecher und dem Klubobmann der ÖVP zu tun zu haben. In den letzten Tagen habe ich wieder ein paarmal zu diesem Sender geschalten, die Kommentare eines Wolfgang Fellner waren da wohl eindeutig, soviel Kurzverteidigung hört man sonst nicht einmal von der ÖVP selbst.  Soviel zum Slogan des Senders:

Objektiv, Neutral, Unabhängig……………………………

Aber zurück zu Kurz. Das Handelsblatt titelte: Der Staat als Selbstbedienungsladen: Ist Österreichs Kanzler Kurz am Ende? Der Kanzler schaffte es zu ( negativen ) Schlagzeilen in den Gazetten der Welt, unter anderen im Guardian ( London) der Finanzial Times, Politico ( Brüssel) Le Figaro ( Paris ) Süddeutsche, Corriere della Sera ( Rom ) um nur einige zu nennen. In jedem dieser Artikel ist die Häme über Kurz herauszulesen, der ja auch im Ausland eine bemerkenswerten Arroganz zeigte.

Gegen die neuen Vorwürfe ist ja die Falschaussageuntersuchung fast ein Lercherlschaß,  mit Steuergeld öffentliche Meinung mit zugespitzten, frisierten Studien manipuliert und Jubelberichterstattung gekauft haben, auch wenn es bisher nur zum Verdachtsmoment reicht, bei einer Verurteilung ist mit mehrjähriger unbedingter Freiheitstrafe zu rechnen.

Die geschlossene Riege der  ÖVP Minister wird wohl niemand wundern, sind das doch alle diejenigen die ihm unbeschränkte Loyalität schworen und genau wissen, daß sie ohne Kurz nichts, gar nichts sind, und wieder auf irgendwelche Hinterbänke verschwinden. Warum ein Herr Kocher und ein Herr Faßmann da mitmachen ist da eher zu hinterfragen.  Wurden die beiden doch gestern nach der „Public Viewing“ Aktion der Familie beim Statement des HBP gleich wieder weggeschickt, der eine sogar schon früher. Was da in der  zu besprechen war darf natürlich niemand Aussenstehender hören, auch keine eigenen Minister, die nicht der Familie angehören.

Etwas, das anscheinend nur mir aufgefallen ist, bei seinem gestrigen Statement nach dem Termin beim Bundespräsidenten läutete mitten in seiner Rede eine Art Totenglöcklein, als ob sie das Ende des System Kurz andeuten wollte.

Für dieses System Kurz trat schon seit Monaten eine schauerliches Sittenbild zu Tage, das durch die neuen Vorwürfe wieder einmal getoppt wurde.

Für mich ist Kurz ein arroganter, selbstverliebter und ausserhalb seines eigenen Befindens völlig kaltherziger Mensch, ohne jede Empathie und ausschließlich seinem Machtstreben folgend.

Von vielen  Seiten wird ihm ja eine hohe Intelligenz nachgesagt, aber auch da gilt die Unschuldsvermutung.

 

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